Projekt
Vorgeschichte
Bereits 1986 gab die EOS, die heutige Alpiq, bekannt, eine Höchstspannungsleitung zwischen Romanel und Chippis zu bauen. Sie sollte aus drei verschiedenen Teilstücken bestehen, darunter das zwischen Chamoson und Chippis. Im Januar 1997 wurde ein erstes Projekt beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) öffentlich aufgelegt. Es kam zu zahlreichen Einsprüchen und negativen Bescheiden von Bundes- und Kantonsbehörden. Nachdem das Projekt ausgesetzt wurde, wurde es später mit Einwilligung des ESTI als Detailprojekt ohne Vorprüfung wieder aufgenommen.
Im Juni 2002 hat Alpiq ein neues Projekt vorgelegt und die Genehmigung der Pläne beim ESTI beantragt. Die Änderungen, die im Verlauf des Verfahrens vorgenommen wurden, mussten ebenfalls durch das ESTI genehmigt werden. Diese Änderungen sahen den Bau einer 380-kV-Leitung zwischen Chamoson und Chippis und die Zusammenlegung der Leitungen der Forces Motrices Valaisannes und der SBB auf denselben Masten vor. Am 11. Juni 2007 hat das ESTI das Dossier zur Fortsetzung des Genehmigungsverfahrens an das Bundesamt für Energie (BFE) weitergeleitet.
Im Juni 2010 hat das BFE die von Alpiq im Jahr 2002 eingereichten Pläne und die Projektänderungen genehmigt. Alpiq erhielt die Genehmigung, das Teilstück zwischen Chamoson und Chippis als Freileitung zu realisieren. In der Folge wurden mehrere Einsprüche beim Bundesverwaltungsgericht (BVGer) und beim Bundesgericht eingereicht. Das Bundesgericht hat die dringende Notwendigkeit der Leitung und die Ausführung als Freileitung bestätigt. Auch hat es der Forderung des BVGer stattgegeben, zu prüfen, wie die Lärmbelastung der 380-kV-Freileitung reduziert werden kann.
Am 19. Januar 2015 hat das BFE die Baugenehmigung für die Leitung erteilt. Das BVGer hat die Beschwerden im Dezember 2016 abgewiesen. Mit Urteil vom 1. September 2017 hat das Bundesgericht die Beschwerden gegen den Entscheid des BVGer vom 14. Dezember 2016 abgewiesen und damit in letzter Instanz den Plangenehmigungsentscheid des BFE vom 19. Januar 2015 bestätigt. Die Bauarbeiten für die Freileitung zwischen Chamoson und Chippis im Kanton Wallis wurden gestartet. Die Leitung wurde am 30. September 2022 in Betrieb genommen.
Die Inbetriebnahme der neuen Leitung bedeutet jedoch nicht das Ende des Projekts. Als Auflage der Baubewilligung für die Leitung demontiert Swissgrid 322 Masten und 90 km bestehenden Freileitungen in der Rhoneebene. Priorität hat der Rückbau der alten 220-kV-Leitung Chamoson – Chippis, die durch zahlreiche Wohngebiete verläuft. Die Abbauarbeiten beginnen 2023 und sollten bis 2027 abgeschlossen sein.