Das Kraftwerk Nant de Drance ist definitiv an das Höchstspannungsnetz angeschlossen
Swissgrid wurde die Aufgabe übertragen, das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance an das Schweizer Höchstspannungsnetz anzuschliessen. Seit dem 1. April 2022 ist dieses Projekt abgeschlossen. Die unterirdische Kabelverbindung zwischen dem Unterwerk La Bâtiaz und Le Verney in Martigny ist nun betriebsbereit. Damit ist der letzte von drei Abschnitten der Höchstspannungsleitung, welche die vom Kraftwerk Nant de Drance erzeugte Energie transportiert und somit zur Versorgungssicherheit der Schweiz beiträgt, nun betriebsbereit.
Der Bau der 380-kV-Leitung, die das Kraftwerk Nant de Drance an das Stromnetz anschliesst, wurde 2015 begonnen. Zwei der drei Abschnitte sind seit Ende November 2018 in Betrieb. Dabei handelt es sich um die unterirdische Kabelverbindung zwischen dem Kraftwerk und dem Unterwerk Châtelard sowie um die Freileitung, die die Unterwerke Châtelard und La Bâtiaz verbindet. Mit der Inbetriebnahme der unterirdischen Kabelverbindung zwischen dem Unterwerk La Bâtiaz und Le Verney in Martigny am 1. April 2022 ist das Kraftwerk nun an die Höchstspannungsleitung Chamoson – Romanel angeschlossen. Die vom Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance erzeugte Wasserkraft kann nun abtransportiert werden.
La Bâtiaz – Le Verney: eine technologische Meisterleistung
Fast zwei Jahre dauerten die Arbeiten, bis die Höchstspannungskabel im unterirdischen Stollen La Bâtiaz – Le Verney mit einem Durchmesser von 2,5 m in Betrieb genommen werden konnten. 507 Betonrohre waren nötig, um den 1,2 km langen Stollen zu sichern, der mit einer Mini-Tunnelbohrmaschine in einer Tiefe zwischen 12 und 20 Metern gegraben wurde. Ermöglicht wurde diese technologische Meisterleistung durch die speziellen geologischen Bedingungen an dieser Stelle der Rhoneebene. La Bâtiaz – Le Verney ist die zweite unterirdische Leitung, die von Swissgrid in der Schweiz gebaut wurde. Es ist aber die erste, die sich in grosser Tiefe über mehr als einen Kilometer erstreckt.
Das Kraftwerk ist definitiv an das Höchstspannungsnetz angeschlossen
Der Auftrag ist für Swissgrid erfüllt. Bis heute war das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance über eine provisorische Leitung an das Netz angeschlossen. Das Kraftwerk ist eines der leistungsstärksten in Europa mit einer Speicherkapazität von 20 Millionen kWh. Nun ist mit der Inbetriebnahme der Leitung La Bâtiaz – Le Verney das Kraftwerk endgültig an das Übertragungsnetz angeschlossen. Wasserkraft spielt eine entscheidende Rolle bei der Energiewende. Im Wallis laufen mehrere Projekte zum Bau und zur Modernisierung von Höchstspannungsleitungen. Sie haben zum Ziel, die Kapazitäten für den Abtransport der von den Walliser Kraftwerken erzeugten elektrischen Energie in die grossen Verbrauchszentren des Landes zu erhöhen. Zu diesen Projekten gehört die 380-kV-Leitung Chamoson – Chippis, die im Herbst 2022 in Betrieb genommen wird. Als Rückgrat für eine sichere Stromversorgung leistet das Höchstspannungsnetz einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes.
Der Anschluss von Nant de Drance in Kürze
Die Höchstspannungsleitung, die das Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance an das Übertragungsnetz anschliesst, besteht aus den folgenden drei Unterwerken und den drei 380-kV-Leitungsabschnitten:
- Die Schaltanlage von Nant de Drance, die sich im Inneren der Hauptkaverne befindet, ist seit 2018 in Betrieb. Sie verbindet das Kraftwerk mit dem ersten Abschnitt der Leitung, die es an das Übertragungsnetz anschliesst.
- Die 6,5 km lange unterirdische Kabelverbindung, die in den Zugangstunnel zum Kraftwerk zwischen dem Unterwerk Nant de Drance und dem Unterwerk Châtelard gezogen wurde. Sie ist seit 2018 in Betrieb.
- Das Unterwerk Châtelard, in dem ein Transformator mit dem Ziel installiert wurde, Energie in die 220-kV-Leitung Vallorcine einzuspeisen und die unterirdische Kabelverbindung Nant de Drance – Châtelard mit der Freileitung Châtelard – La Bâtiaz zu verbinden. Dieses Unterwerk ist seit 2018 in Betrieb.
- Die 12,5 km lange Freileitung zwischen den Unterwerken Châtelard und La Bâtiaz, die in der Trientschlucht gebaut wurde, ist seit 2018 in Betrieb.
- Das Unterwerk La Bâtiaz, das seit 2018 in Betrieb ist, schliesst die Freileitung Châtelard – La Bâtiaz an die unterirdische Kabelverbindung La Bâtiaz – Le Verney an.
- Die 1,2 km lange unterirdische Kabelverbindung zwischen dem Unterwerk La Bâtiaz und Le Verney. In Le Verney schliesst die Kabelverbindung an die Höchstspannungsleitung Chamoson – Romanel an. Diese unterirdische Verbindung wurde am 1. April 2022 in Betrieb genommen.
- Die budgetierten Kosten für den gesamten Anschluss von Nant de Drance belaufen sich auf CHF 240 Millionen. Die budgetierten Kosten für die Kabelverbindung La Bâtiaz – Le Verney belaufen sich auf knapp CHF 35 Millionen.