- Swissgrid hat 2016 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von CHF 158,0 Mio. erzielt. Dies ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 3,0 % (2015: CHF 153,4 Mio.).
- Das Unternehmensergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr um über 4,4% auf CHF 91,9 Mio. gesteigert werden (2015: CHF 88,0 Mio.).
- Es wird eine stabile Gewinnausschüttung von CHF 21,8 Mio. beantragt (2015: CHF 21,5 Mio.).
- Das zunehmend anspruchsvolle Umfeld erschwert den sicheren Netzbetrieb.
- Regula Wallimann, Dominique Gachoud und Dr. Kerem Kern werden der Generalversammlung vom 2. Mai 2017 als neue Mitglieder für den Verwaltungsrat vorgeschlagen.
«Swissgrid kann auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2016 zurückblicken», sagt Yves Zumwald, CEO von Swissgrid. «Mit der weiteren Konsolidierung unserer Aktivitäten haben wir eine solide Ausgangslage geschaffen, um die künftigen Herausforderungen zu bewältigen. Damit leistet Swissgrid in einem zunehmend anspruchsvollen Umfeld einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der Schweiz.»
Höherer EBIT und gesteigertes Unternehmensergebnis
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beträgt CHF 158,0 Mio. und konnte gegenüber dem Vorjahr um 3,0% gesteigert werden (2015: CHF 153,4 Mio.). Die Zunahme ist auf die per 4. Januar 2016 übernommenen Netzanlagen sowie die Investitionen in das Anlagevermögen zurückzuführen. Diese führten im Berichtsjahr zu einer Erhöhung des betriebsnotwendigen Vermögens.
Unter Berücksichtigung des höheren EBIT, dem gegenüber 2015 um CHF 0,6 Mio. auf CHF 44,6 Mio. nur leicht gestiegenen Finanzaufwand (2015: CHF 44,0 Mio.) sowie einem minimalen Finanzertrag von CHF 0,7 Mio. (2015: CHF 0,2 Mio.) und nach Abzug der Ertragssteuern von CHF 22,2 Mio. (2015: CHF 21,6 Mio.) resultierte mit CHF 91,9 Mio. ein um 4,4% höheres Unternehmensergebnis als im Vorjahr (2015: CHF 88,0 Mio.).
Höhere Beschaffungskosten aber stabile Betriebskosten
Wegen der einmaligen Enteignungsentschädigung resultierte ein Beschaffungsaufwand von CHF 767,3 Mio. (2015 CHF 295,2 Mio.). Im Segment Netznutzung erhöhte sich der Beschaffungsaufwand deutlich auf CHF 484,7 Mio. (2015 CHF 48,3 Mio.). Zurückzuführen ist diese Erhöhung auf die Umsetzung der ElCom-Verfügung betreffend Festsetzung des massgeblichen Werts des Übertragungsnetzes und der daraus folgenden vorläufigen Entschädigung von CHF 417,4 Mio. Hinzu kommen gegenüber dem Vorjahr um CHF 19,0 Mio. höhere Nachentschädigungen von Netzkosten an ehemalige Übertragungsnetzeigentümer. Ohne diese beiden Effekte wäre exakt das Vorjahresniveau erreicht worden. Im Segment Allgemeine Systemdienstleistungen erhöhte sich der Beschaffungsaufwand um CHF 44,8 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Dies ist auf höhere Vorhaltungskosten im Zusammenhang mit der angespannten Energie- und Netzsituation in den Wintermonaten 2016 zurückzuführen. Bei den Individuellen Systemdienstleistungen (Wirkverluste und Blindenergie) fällt der Beschaffungsaufwand im Vergleich zum Vorjahr um CHF 7,4 Mio. tiefer aus. Der Grund liegt in der geringeren Beschaffungsmenge an Wirkverlusten. Der Betriebsaufwand liegt auf dem Niveau des Vorjahrs.
Stabile Gewinnausschüttung
Die Höhe der Dividendenausschüttung orientiert sich an den Besonderheiten des regulierten Geschäftsmodells von Swissgrid. Basierend auf der 2016 bestehenden Eigenkapital-Quote sieht die vom Verwaltungsrat verabschiedete Dividendenpolitik eine Ausschüttung in Höhe der dem regulierten WACC zugrunde gelegten Eigenkapital-Rendite (6,86%) auf das Aktienkapital vor. Der Generalversammlung vom 2. Mai 2017 wird eine Gewinnausschüttung von rund CHF 21,8 Mio. beantragt.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2017
Im Hinblick auf die Modernisierung des Übertragungsnetzes ist mit einem Investitionsvolumen auf dem Niveau von 2016 zu rechnen. Das Unternehmensergebnis wird aufgrund des für 2017 tiefer liegenden WACC 3,83% (2016: 4,70%) deutlich niedriger zu liegen kommen. Auch 2017 werden die Effizienzsteigerung und die Senkung der Kosten weiter vorangetrieben.
Sicherer Netzbetrieb zunehmend komplexer und anspruchsvoller
Nach bereits angespannter Energie- und Netzsituation im Winter 2015/16 war auch die Lage im Winter 2016/17 herausfordernd. Die Netzsituation war in mehreren Ländern Europas angespannt. Gründe dafür waren unter anderem die ungeplanten Ausserbetriebnahmen von französischen Kernkraftwerken sowie eine Kältewelle im Januar 2017. Dies erforderte eine erhöhte Koordination mit den benachbarten Übertragungsnetzbetreibern zur Optimierung der Import- und Exportkapazitäten. Die Netzsituation in der Schweiz blieb indes stabil. Die zur Verfügung stehende Netto-Importkapazität der Schweiz wurde maximiert und war in diesem Winter deutlich höher als im vergangenen Jahr. Dies ist hauptsächlich auf die Umsetzung von technischen und marktseitigen Massnahmen im Jahr 2016 zurückzuführen. Zudem wurde der Transformator im Unterwerk Beznau in kurzer Frist beschafft und installiert. Er ist seit dem 20. März 2017 in Betrieb, solange bis Block 1 des Kernkraftwerks Beznau wieder ans Netz geht.
Die Situationen im Winter verdeutlichen einmal mehr die wachsenden Herausforderungen für die Gewährleistung eines sicheren Netzbetriebs. Hohe Stromtransite durch die Schweiz, ungeplante Lastflüsse und insbesondere limitierte Grenzkapazitäten bringen die Netzinfrastruktur an ihre Belastungsgrenze. Hinzu kommt unter anderem die steigende Importabhängigkeit der Schweiz. Die strukturellen Engpässe im Schweizer Übertragungsnetz müssen daher dringend beseitigt werden. Swissgrid hat bei der Umsetzung des «Strategischen Netzes 2025» Fortschritte erzielt. Doch wichtige Ausbauvorhaben sind durch langwierige Verfahren und Einsprachen verzögert oder gar blockiert. Damit der sichere Netzbetrieb und die hohe Versorgungssicherheit in der Schweiz gewährleistet bleiben, ist Swissgrid auf die Unterstützung von Behörden, Politik und Bevölkerung angewiesen.
Wechsel im Verwaltungsrat
Wie bereits kommuniziert, haben die Verwaltungsräte Doris Russi Schurter, Michael Wider sowie Dr. Andrew Walo im Hinblick auf die ordentliche Generalversammlung der Swissgrid AG vom 2. Mai 2017 ihren Rücktritt mitgeteilt. Als Nachfolger schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung Regula Wallimann, Dominique Gachoud und Dr. Kerem Kern vor. Regula Wallimann ist Expertin für Buchprüfung multinationaler Konzerne und Finanzberatung. Sie verfügt über einen Abschluss der Universität St. Gallen (HSG) und war in ihrer langjährigen Karriere bei KPMG als Global Lead Partner für die Prüfung verschiedener globaler Unternehmen verantwortlich. Sie leitete Revisionsteams u.a. in den Bereichen Steuern, IT, Treasury und Compliance. Dominique Gachoud ist seit 2012 Generaldirektor der Groupe E. Der Elektroingenieur EPFL verfügt über ausgewiesene Kompetenz und langjährige Führungserfahrung in der Energiebranche. Dr. Kerem Kern ist Leiter Corporate Regulatory Management bei der Axpo Holding AG. Der Anwalt hat über die Privatisierung kommunaler Elektrizitätsversorgungsunternehmen dissertiert und ist nach Tätigkeiten in einer Anwaltskanzlei 2010 zur Axpo Holding AG gestossen.