Netzprojekt All'Acqua – Maggia – Magadino
Swissgrid begrüsst den jüngsten Entscheid des Bundesrates, den Planungskorridor für neue Stromleitungen zwischen All’Acqua (Bedrettotal) und Magadino festzulegen. Mit dieser Entscheidung werden das geografische Gebiet, in dem neue Leitungen geplant werden können, und die zu verwendende Technologie (Freileitung oder Erdkabel) festgelegt.
Der Bundesrat folgte dem Vorschlag der Begleitgruppe, die sich Vertreterinnen und Vertretern aus kantonalen und eidgenössischen Behörden, Umweltorganisationen und Swissgrid zusammensetzt. Der Vorschlag ist das Ergebnis einer sorgfältigen Interessenabwägung.
Für die Behörden und Swissgrid ist dieser Entscheid verbindlich. Swissgrid wird als nächstes im Bauprojekt die Linienführung der neuen Leitungen festlegen und die Durchleitungsrechte erwerben. Sobald das Detailprojekt fertiggestellt ist, wird es in das Bewilligungsverfahren eingereicht. Danach kann Swissgrid die Bauarbeiten planen und in Auftrag geben. Bestenfalls sollten sie im Jahr 2031 beginnen.
Dialog mit der Öffentlichkeit
Der Dialog mit Behörden, Gemeinden, Verbänden und der Bevölkerung ist für Swissgrid ein wichtiges Anliegen. In der Bauprojektphase wird Swissgrid einen Projektbeirat einsetzen. Dabei handelt es sich um eine beratende Kommission, die sich aus kantonalen und kommunalen Behörden, Umweltverbänden und Vertretern von Swissgrid zusammensetzt und die Trasseedefinition begleitet.
Ergebnis der Zusammenarbeit mit Behörden und Infrastrukturbetreibern
Das Projekt entstand im Rahmen der «Studio generale», einer Arbeitsgruppe, in der Swissgrid zusammen mit Partnern aus Kanton und Infrastrukturbetreibern eine koordinierte Lösung für Stromleitungen und Raumentwicklung suchte (mehr dazu in unserem Blog).
Diese Zusammenarbeit gewährleistet eine bessere regionale Koordination der Planungsphasen und eine optimale Nutzung von Synergien. Deshalb will der Bundesrat dieses Modell auch schweizweit umsetzen, um die Bewilligungsverfahren zu beschleunigen (mehr dazu in unserem Blog).
Eine Antwort auf die Veränderungen im Elektrizitätssystem
Das europäische und das schweizerische Elektrizitätssystem befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel. Die Elektrifizierung der Industrie, des Verkehrs und des Wärmesektors wird die Energienachfrage erhöhen, während die Energiewende die Geografie der Stromerzeugung verändert. Mit dem Aufkommen der erneuerbaren Energien und dem Ausstieg aus der Kernenergie wird Energie an anderen Orten und auf andere Weise als in der Vergangenheit erzeugt werden.
In diesem Zusammenhang sind die Modernisierung und der Ausbau der Stromleitungen im Maggiatal mit geringeren Auswirkungen auf das Gebiet und die Umwelt von wesentlicher Bedeutung. Die derzeitigen Linien, die in den 1960er-Jahren gebaut wurden, entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Zu bestimmten Zeiten des Jahres müssen die Wasserkraftwerke im Maggiatal ihre Produktion wegen unzureichender Übertragungskapazitäten um fast einen Drittel drosseln. Diese Begrenzung der erneuerbaren Energieerzeugung ist mittel- bis langfristig nicht mehr tragbar.
Investitionen in die Modernisierung und Verbesserung des Stromnetzes sind von entscheidender Bedeutung. Die Energiewende ist nur mit einem leistungsfähigen und modernen Stromnetz möglich. Swissgrid setzt sich für eine sichere, zuverlässige und nachhaltige Stromversorgung der Schweiz ein. Das Netzprojekt All’Acqua – Maggiatal – Magadino ist Beweis dafür.
Grünes Licht auch für den Planungskorridor Marmorera – Tinizong
An der gleichen Sitzung hat der Bundesrat den Planungskorridor für die Leitung zwischen dem Unterwerk Tinizong und dem Marmorera-See festgelegt. Die etwa neun Kilometer lange Leitung wird bald das Ende ihrer Lebensdauer erreichen und muss ersetzt werden. Sie ist unerlässlich für den Transport des im Bergell erzeugten Stroms (Kraftwerke Löbbia und Castasegna). Der neue Leitungsabschnitt wird aus einer 220-kV-Leitung von Swissgrid und einer 150-kV-Verteilnetzleitung von Repower bestehen.