Der schweizerische Strommarkt erlebte 2009 mit der freien Lieferantenwahl für Kunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 100 000 kWh eine wegweisende Neuerung.
Damit eine freie Wahl überhaupt möglich ist, kommt der richtigen Handhabung von Messdaten eine grundlegende Bedeutung zu. Das klingt zunächst ziemlich einfach. Doch die Herausforderung liegt darin, jedem Marktteilnehmer fristgerecht verlässliche Energiedaten zu liefern. Mehrere hundert Unternehmen müssen einander genau die Daten zur Verfügung stellen, die vom jeweiligen Marktpartner benötigt werden. Dies betrifft vor allem die Verteilnetzbetreiber, die neben der Erzeugung von Daten auch für die korrekte Verarbeitung und den Versand verantwortlich sind.
Energiezählung Übertragungsnetz
Gemäss der Stromversorgungsverordnung (StromVV) sind die Netzbetreiber für das Messwesen und die Informationsprozesse verantwortlich. Diese Verantwortung übernimmt Swissgrid als Schweizer Übertragungsnetzbetreiberin. Ein wichtiger Teil des Messwesens ist die Bereitstellung der Energiedaten zu Verrechnungszwecken. Um diese Daten in genügender Qualität verarbeiten zu können, müssen die Messstellen entsprechend ausgerüstet sein. Zu diesem Zweck sowie aus Standardisierungsgründen strebt Swissgrid eine Vereinheitlichung der Ausrüstung dieser Messstellen an.
Zusammen mit Fachexperten aus der Branche hat Swissgrid die Mindestanforderung an die Ausrüstung der verrechnungsrelevanten Messstellen in einer Richtlinie definiert. Diese findet ihre Anwendung bei Um- und Neubauten der oben erwähnten Messstellen im Übertragungsnetz.